There is nothing impossible

Mit dem Trainingscamp auf Paros ging es nicht nur über die Landesgrenzen, sondern oft auch über die eigenen.
  1.World Beach PSL
Die 1. Ferienwoche nützten die Lipizzaner nicht wie alle anderen Schüler und Studenten zum Relaxen nach einem anstrengenden Schul- und Studienjahr! Im Gegenteil: Am 6.7. hob man im Flugzeug nach Griechenland ab, um in einem Trainingscamp auf der Insel Paros nicht nur Land und Leute, sondern vor allem seine Grenzen kennenzulernen. Martin Paier, Luki Schneeberger, Michi Gmeiner, „Stiegl“ Stiegelbauer, “Mayli“ Mayer, Basti Kislinger (alle auch im Steirischen Landeskader) und Leo Löcker wußten schon Wochen vorher - nach Bekanntgabe des Timetables - , daß dieses Camp mehr mit den Qualen des Tantalos als mit dem süßen Leben am göttlichen Olymp zu tun haben wird. Christoph Rotwangel, unser Landeskadertrainer, war für die morgendliche, konditionelle Trainingseinheit verantwortlich. Monika Kislinger zauberte geradezu sensationell schmackhafte Vollwertküche auf den Tisch. Basti‘s Mutter sorgte als gelernte Pädagogin auch für eine professionelle Betreuung von Halbwüchsigen und für den entsprechenden Ausgleich nach dem teils harten Programm. Im Namen des gesamten Teams bedanke ich mich herzlichst! Hauptziel des Trainingslagers war – neben der konditionellen Überprüfung und vielfältigen koordinativen Schulung- das Abchecken der Zielorientierung jedes einzelnen Athleten. Wer vom Nachwuchs ist bereit, hart bis an die Schmerzgrenze zu arbeiten, um sich als Lipizzanerboarder sportlich UND charakterlich weiterzuentwickeln? Nachdem einige Youngsters keine berühmten Englischnoten im Zeugnis aufweisen und Siegerinterviews auch in einem ordentlichen Englisch erfolgen sollten, wurde mit wenigen Ausnahmen nur Englisch gesprochen. Eine Woche biologische Vollwerternährung gekoppelt an den Verzicht auf Softdrinks aller Marken war ebenso im Programm wie abwechselndes, ungeliebtes „kitchenwork“. Für uns Trainer war interessant zu sehen, wer handelt schon als Teamplayer und wer hat noch Nachholbedarf in diesem Bereich! Zusätzlich wurden die JENTSCHURA-Produkte, welche seit einem Jahr bei den Spitzenathleten im ÖSV in Verwendung stehen, auch von den Lipizzanern benützt, um die „übersäuerten“ Körper zu entschlacken. Auf dem Programm stand auch ein Kite-Kurs for beginners. Dieser Sport eignet sich hervorragend zur koordinativen Weiterentwicklung aber auch zur Schärfung der Konzentrationsfähigkeit. Nach der morgendlichen Kondieinheit und einem ausgiebigen Frühstück war uns der Windgott Aeolos bis auf einen Tag sehr wohlgesinnt, sodaß  wir nach einer Woche 3 neue Kiter on Board hatten! Luki, Leo und Martin Paier schafften den Sprung aufs Brett! Mayli, Stiegl und Michi waren knapp dran und haben Blut geleckt. Herzlichen Dank an Konstantinos und Georgos vom Paros Pro-Kitecenter, die den Lipizzanern nicht nur in Kiterfragen vollste Unterstützung gewährten. Der einzige windlose Tag führte die Truppe an ihre mentalen Grenzen:  Klippenspringen stand auf dem Programm! Bewundernswert der Grundmut von Stiegl, der den Sprungreigen mit einem Vorwärtssalto aus 10m Höhe eröffnete. Unglaublich wie jeder seine persönliche Grenze immer weiter nach oben verlegte und sich aufs Neue überwinden konnte! Luki, Stiegl und Martin Paier gelangten bis auf 14 (!!) m Höhe! Die Klippen von Paros Danach wurde in Dimitris Kourtelis Wassersportschule der „flyfish“ ausprobiert, bis die steinharten Unterarme den Fliehkräften nicht mehr trotzen konnten, und der wilde Ritt mit wüsten Abwürfen endete. Dank an Dimitris, der seine Kompetenz dem österreichischen Boardernachwuchs gratis zur Verfügung stellte Die Slacklines wurden sowohl zwischen Felsen als auch über den Pool teils in ordentlicher Höhe gespannt. Der Progress ist teilweise erstaunlich! Im Poolvolley blieben die „älteren“ Lipizzaner gegen die 4 Musketiere aus dem 1994-er Jahrgang chancenlos! Sportlicher Höhepunkt war der erste Strand-PSL der Boardergeschichte. Unglaublich wie die Snowboardflaggen die sommerlichen Racerhirne urplötzlich auf „Wettkampf“ umschalten ließen. Obwohl zu direktes „Fahren“ unmittelbar mit blaublutigen Zehen bestraft wurde, war bedingungsloses Fighten angesagt! Vor erstaunter internationaler Kitergemeinde war unser sommerlicher Parallelbewerb die morgendliche Sensation! Der Welt erster Beach-PSL Am letzten Abend war Friday Nightfever angesagt! Die Lipizzaner-Youngsters checkten bis 2 h früh, dass die griechischen Girlies noch Miniröcke tragen und es außer Gruftieschwarz noch andersgefärbtes Makeup gibt. Spätestens zu diesem Zeitpunkt war die Motivation - sich auch im nächsten Jahr wieder von Chris Rotwangel schinden zu lassen - voll gegeben.   Die fünf Jüngsten bestiegen mit mir am Sonntagmorgen vor dem Abflug die Akropolis, wo neben den berühmten Tempeln nochmals ausgiebig andere (?) Reize bestaunt wurden. Sowohl für die Athleten als auch für uns Trainer brachte dieses erste professionelle Trainingscamp der Lipizzaner vielfältige Erkenntnisse. Einige der Youngsters haben noch hart an ihrer Zielorientierung zu arbeiten! Wer sich sportlich weiterentwickeln will, muß sich zuerst charakterlich den erforderlichen selbstdisziplinären und Teamplay Regeln stellen. Wenn diese Erkenntnis von allen Teilnehmern aus dem sonnigen Süden mitgenommen wurde, dann hat der Lipizzanerspirit ganze Arbeit geleistet! Next year- same time- same station! Hang loose & meet friends Bernd Wieser