Die Lipizzaner- Boarder als Kärntner

Quelle: Die Woche vom 28.12.2010, Redakteur: Harald Almer Paukenschlag bei den Snowboardern. Der Köflacher Bernd Wieser wechselt mit seinen Spitzen – Lipizzaner – Boardern zum SC Eitweg Koralpe. Der Köflacher Zahnarzt Bernd Wieser ist auch Senioren – Weltmeister im Snowboard und Trainer der steirischen Snowboarder. Seine Lipizzaner – Boarder mit Aushängeschild Sebastian Kislinger – der Mooskirchner ist derzeit Vierter im Europacup und startet am 9. Jänner beim Weltcup in Bad Gastein – sorgen regelmäßig für steirische und österreichische Erfolge im Nachwuchsbereich. Zu wenig Unterstützung Jetzt ist Wieser allerdings der Kragen geplatzt. Denn der Steirische Schiverband kürzte die finanzielle Zuwendung an die Snowboarder von 17.000 auf 10.000 Euro. „Ich verstehe nicht, wieso ein Landesverband eine olympische Sportart links liegen lässt, noch dazu wenn wir in fünf Jahren die WM am Kreischberg haben“, schüttelt Wieser nur noch den Kopf. „Der ÖSV gibt pro Mitglied jedem Landesverband Geld, die Verteilung obliegt den Ländern. Leider haben wir Amateure als Funktionäre und ist es nicht geregelt, wie viel eine olympische Sportart im Minimum bekommen muss“, seufzt Wieser. Den Vorwurf, dass sich in der steirischen Snowboardszene hinter Marion Kreiner ein Loch auftut, kann Wieser nicht nachvollziehen. Denn neben dem Europacup – Vierten Kislinger, der für Olympia 2014 aufgebaut wird, stellen die Steirer mit dem Rassacher Lukas Schneeberger der regierenden österreichischen Jugend-I- Meister im Parallel-Riesentorlauf, er ist auch engster Kandidat für die Jugend-Olympiade Anfang Februar in der Slowakei. Außerdem geht Schneeberger ins Sport – BORG Graz und zählt zu den österreichischen Hoffnungsträgern. Weiters fährt auch die Grazerin, Andrea Minarik, Kislingers Freundin, im Europacup und wurde zuletzt bei einem stark besetzten FIS Slalom im Samnaun Zehnte. Fünf österreichische Meister In den letzten Jahren stellte die Steiermark insgesamt fünf österreichische Alpin- Snowboard – Meister im Schüler und Jugendbereich, denn auch Julia Findling und Julia Koller von den Kreisch Indios kamen zu Meisterehren, außerdem ist der Grazer und Lipizzaner-Boarder Arvid Auner zweifacher Schülermeister und ein ganz großes Talent. „Die Schladminger Schwerpunktschule brachte es im Vorjahr nur auf zwei Meister. Wie kommt ein Auner dazu, dass er als österreichischer Meister keine Strukturen im Landesverband vorfindet“, fragt sich Wieser. „ Und ins Internat nach Stams in Tirol wollen nur wenige Steirer hin, schließlich kostet das Internat schon 400 Euro im Monat.“ Grund genug für Wieser, nun ein kräftiges Zeichen zu setzen. Der Köflacher wechselt demnächst mit seinen Spitzen- Lipizzaner-Boardern zum SC Eitweg Koralpe. Der Kärntner Schiklub machte eine neue Sektion Snowboard auf und nimmt die Steirer mit Handkuss. „Immerhin kommen wir mit rund 40 Mann in diesen Verein“, sagt Wieser. Denn der Kärntner Verband fördert die Sportart Snowboard mit 50.000 Euro im Jahr, außerdem ist neun Monate lang ein hauptamtlicher Trainer angestellt. Der Verein bleibt bestehen Die Lipizzaner Boarder bleiben als Verein allerdings bestehen, denn Wieser möchte den Jüngsten auch in der Weststeiermark eine Anlaufstelle bieten. Auch das letzte Ergebnis der Noch - Steirer waren sehr gut. So wurde Kislinger zuletzt beim FIS Slalom in Samnaun in der Schweiz Dritter.